Skating – eine der beiden Langlauf Techniken. Modern und von vielen Läufern geliebt… wohl auch, weil man im Gegensatz zur klassischen Technik regelrecht über die Loipen flitzen kann. Lange hatte es gedauert, und endlich – bei meinem Langlauf Aufenthalt in Obertilliach in Osttirol war es endlich so weit. Running Zuschi setzte ihre ersten Skating Schritte in den Schnee.
Doch was ist Skating eigentlich?
„Dieser Stil hat sich als revolutionäre Entwicklung des Skilanglaufs seit Mitte der 1980er-Jahre etabliert und ermöglicht gegenüber dem klassischen Stil eine schnellere Fortbewegung. Seit 1985 werden internationale Wettkämpfe getrennt in der klassischen und in der freien Technik durchgeführt, wobei bei Wettbewerben mit freier Technik die Skating-Technik angewandt wird.“ lässt uns Wikipedia wissen.
Worin unterscheidet sich Skating von der klassischen Langlauftechnik?
Beim Skating erfolgt der Beinabstoß unter Verwendung des Schlittschuhschritts. Dazu wird im V-Stil gelaufen und über die Skiinnenkante bei jedem Schritt abgestossen. Im Gegensatz dazu erfolgt beim Klassischen Stil der Abstoß durch den Abdruck über den Mittel- bzw. Vorderfuß.
Die unterschiedlichen Skating Techniken hat das Engadin Skimarathon Team toll in folgendem Video zusammengefasst.
Unter der fachmännischen Anleitung von Virgil und Gebhard startete ich los. Wobei: „tu so wie beim Schlittschuhlaufen“ war die erste Anweisung. Und siehe da… das klappte gar nicht so schlecht. 🙂 Auch wenn es ein wenig tollpatschig aussah.
Es folgten einige technische Übungen, wie etwa das Laufen ohne Stöcke. Die wohl witzigste, aber meines Erachtens äußerst hilfreiche Aufgabe war es auf den Skiern zu „schwimmen“. Das half mir ein Rhythmusgefühl für die Arme und ein Gleitgefühl für die Beine zu bekommen.

Traumhaft idyllische Loipen im winterlichen Obertilliach
Nach einem rund einstündigen „Trockentraining“ in der Arena des Biathlonzentrums von Obertilliach ging es dann auch schon auf die Loipe.
Die große Herausforderung für mich: das gleichmäßige Abstoßen über die quergestellten Kanten. Und da sind wir auch schon beim Kern der Sache, warum Skating eine durchaus gute Technik für Läufer ist… Früher dachte ich immer, Skating sei zu weit vom Laufen weg. Denn durch das Gleiten auf der Kante dauert der Abstoss im Vergleich zur klassischen Technik verhältnismäßig lange. Macht keinen Sinn… so mein Gedanke. Doch ich wurde eines besseren belehrt.
Läufern bringt Skating spezielle Reize, weil:
a.) du lernst bewusst den Abstoss mit beiden Beinen möglichst gleichmäßig zu machen
b.) durch den Schlittschuhschritt müssen plötzlich Muskelgruppen aktiv arbeiten, die beim Laufen vorrangig Stabilisierungsarbeit leisten, wie etwa die Adduktoren und Abduktoren.
c.) du bei der klassischen Technik Balancegefühl und Rhythmus – zwei entscheidende Komponenten auch beim Laufen – trainierst.
Meine ersten Gehversuche auf Skating Skiern bereiteten mir großen Spaß. Ich ärgerte mich ein wenig, dass es mit dem Zusammenspiel zwischen Beinen und Armen noch nicht so ganz passte. Aber – von Kilometer zu Kilometer wurde es besser.
Mein Fazit
- Skating kannst du in den Grundzügen sehr schnell erlernen – vor allem wenn du schon einmal Schlittschuh gelaufen oder Ski gefahren bist
- Für Balance und Rhythmusgefühl ist es empfehlenswert mit dem Erlernen der Klassischen Technik zu beginnen – die Skating Technik fällt dir um ein Vielfaches leichter.
- Für Läufer bringt ein Wechsel zwischen Klassischer und Skating Technik eine perfekte Mischung: jede Technik spricht unterschiedliche Muskelgruppen an und du setzt damit im Wintertraining tolle neue Reize.
- Für deine ersten Versuche hol dir Rat und Hilfe bei einem erfahrenen Trainer. Ich hatte mit den beiden Osttiroler Langlauflehrern Virgil und Gebhard großes Glück. Die Investition in der Höhe von € 50,– pro Stunde zahlt sich alle Mal aus!
Nach mittlerweile gut 50 Skating Kilometern und einigen vorbildlichen Stürzen fühlt sich die ganze Sache vertrauter an. Probieren geht eben über studieren 🙂
Fotocredit: Horst von Bohlen
Ein sehr schöner Beitrag. Klassisch bin ich bereits gelaufen und kann die Einschätzung bestätigen, dass es eine schöne Ergänzung zum Laufen ohne Ski ist. Vom Skaten hatte ich das bislang nicht so vermutet. Aber natürlich ist jeder Ausdauersport, der Körperbeherrschung und Koordination erfordert nicth von Nachteil.
Bei Gelegenheit werde ich es ausprobieren.
Viele Grüße
Rainer 😎
Vielen lieben DANK 🙂
Ja, du musst es wirklich mal ausprobieren… bin sehr gespannt, wie es dir ergeht!
Alles liebe
Running Zuschi
Hört sich wirklich großartig an. Sicher eine prima Alternative, wenn man im Winterurlaub ist und mal etwas Neues ausprobieren möchte. Sicher auch bedeutend ungefährlicher für uns Laufliebhaber, als Pisten hinab zu donnern.